Human Vision Filmfestival

Vom 6. bis 10. März findet in Dornbirn das zweite Filmfestival für Menschenrechte, Politik und Gesellschaft statt, veranstaltet vom Spielboden in Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Plattform für Menschenrechte. Neben den neun aktuellen und festivalprämierten Spiel- und Dokumentarfilmen sind die Ausstellungen „Roma in Bewegung“ und „armuts*zeugnis“ im Foyer zu sehen, im Anschluss an die Filme finden Gespräche mit geladenen Expert­Innen und RegisseurInnen statt.
Programmbroschüre (pdf, 7,9 MB)

Einige Filme befassen sich mit dem Thema Asyl: Der bulgarische Eröffnungsfilm „The Good Postman“, und der österreichische Dokumentarfilm „Sand and Blood“, in dem AugenzeugInnen der Kriege im Irak und in Syrien, die nun als Geflohene in Österreich leben, über den Schrecken und das Blutvergießen in ihrer Heimat sprechen.

Eine Österreichpremiere feiert der Dokumentarfilm „Willkommen in der Schweiz“ von Sabine Gisiger, der in Zusammenarbeit mit Amnesty International Vorarlberg gezeigt wird.

Es geht  um Oberwil-Lieli, die reichste Aargauer Gemeinde, deren Bürgermeister sich weigert, 10 Flüchtlinge aufzunehmen. Johanna Gündel, Studentin und Tochter eines lokalen Gemüsebauern, organisiert den Widerstand.

Im Anschluss gibt es dazu ein Podiumsgespräch mit interessanten Gästen:
Verena Stern – Politikwissenschaftlerin, forscht zu Protesten gegen Abschiebungen und Asylunterkünfte
Denise Graf – Flüchtlingskoordinatorin der Schweizer Sektion von Amnesty International
Helmut Giesinger – Gemeindesekretär von Mäder, in der Gemeinde für Flüchtlinge zuständig
Rahmat Akbari – flüchtete aus Afghanistan und wohnt in Götzis
Alicia Allgäuer – Moderation

Abschiebungen nach Afghanistan: Neuer Bericht

Ein neuer Bericht von Amnesty International kritisiert, dass aus Europa immer mehr Menschen nach Afghanistan zurückgeschoben werden – und das zu einer Zeit, in der die Zahl der zivilen Opfer laut der UNO einen Höchststand erreicht hat. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 dokumentierte die UNAMA bereits 5.243 zivile Opfer.

Der aktuelle Amnesty-Bericht dokumentiert die Schicksale von Afghan*innen, die aus Norwegen, den Niederlanden, Schweden und Deutschland in ihre Heimat abgeschoben wurden. Dort wurden sie bei Bombenangriffen getötet oder verletzt beziehungsweise leben in ständiger Angst vor Verfolgung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Übertritt zum Christentum.

Unter den aus Europa abgeschobenen Afghan*innen sind unbegleitete Kinder und junge Erwachsene, die noch als Kinder nach Europa kamen. Manche der Menschen, die von Amnesty International für diesen Bericht befragt wurden, gaben an, in Gebiete Afghanistans geschickt worden zu sein, die sie zuvor überhaupt nicht kannten – trotz der gefährlichen Lage und dem Umstand, dass Folter strafrechtlich nicht verfolgt wird.

„Diese Abschiebepraxis ist völkerrechtswidrig und muss sofort beendet werden. Dieselben europäischen Staaten, die einst vorgaben, Afghan*innen eine bessere Zukunft bieten zu wollen, zerstören nun ihre Hoffnungen und überlassen sie einem Land, das seit ihrer Flucht noch gefährlicher geworden ist“, sagt Horia Mosadiq, Afghanistan-Expertin bei Amnesty International.

Der Bericht im Original (Englisch): Ganzer Bericht (pdf 1,4 MB) – Kurzfassung (pdf, 608 kB)

Quelle: Amnesty International Österreich

Menschenrechte wählen

Auch Amnesty International Österreich beschäftigt sich anlässlich der Nationalratswahlen mit der Position der Parteien zu wichtigen Menschenrechtsthemen. Unter menschenrechte-waehlen.at werden die Inhalte analysiert und laufend Neuigkeiten veröffentlicht.

Dort kann man sich auch anmelden, wenn man eine Politik der Menschenrechte unterstützen möchte.