Trotz schrecklicher Bilder von den Flüchtlingslagern auf Moria und anderen griechischen Inseln wehrt sich die ÖVP immer noch dagegen, schutzbedürftige Menschen von dort aufzunehmen. Es sei wichtiger, „Hilfe vor Ort“ zu leisten, wird immer wieder betont.
Nun gibt es sicher viele Orte, an denen Hilfe gebraucht wird. Doch wie sieht es mit dem Engagement tatsächlich aus?
Der Völkerrechtler Ralph Janik hat sich aus Anlass des Friedensnobelpreises für das World Food Programm die Beiträge dafür in einem Artikel genauer angesehen. Und stellt fest, dass Österreich sich dort hinter Burundi und der Republik Kongo auf Platz 44 befindet. „Elisabeth Köstinger betonte, dass ihr Ministerium „in diesem Jahr bereits 1,6 Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt“ hat (dass sie zeitgleich darauf verwies, für die Erweiterung des Elefantengeheges im Tiergarten Schönbrunn 23,5 Millionen aufzuwenden, kann man nur als unglückliche Kommunikation bezeichnen).“
MIt anderen UN-Organisationen sieht es nicht viel besser aus. Österreich hat 2020 seinen Beitrag für UNHCR deutlich erhöht: Auf 6,27 Mio $ pro Jahr – 2019 waren es noch 3,9 Mio $. Damit ist es allerdings immer noch weit hinten – auch im Vergleich mit anderen Ländern ähnlicher Größe und ähnlicher Wirtschaftsleistung. (Quelle: diesubstanz.at)
Bei der Weltgesundheitsorganisation WHO erreichte man 2018-2019 mit 877 000 $ nicht einmal die Million. Aus Deutschland erhielt die WHO in diesem Zeitraum Zahlungen in Höhe von 228,7 Millionen US-Dollar, von Schweden 36,3 und aus der Schweiz 23,5.