Bei strahlendem Sonnenschein stiegen am 26. Oktober um 14.30h mehrere hundert bunte Luftballons mit daran hängenden Postkarten, gerichtet an das Innenministerium, knapp am Altacher Kirchturm vorbei in den blauen Himmel auf. Darauf haben die vielen anwesenden geflüchteten Menschen – Familien mit Kindern, unbegleitete Minderjährige, Erwachsene – aber auch die zahlreichen Sympathisantinnen und Sympathisanten aus ganz Vorarlberg, ihre Wünsche, Ängste, Erwartungen schriftlich festgehalten. Die Gruppe Flucht-Punkt-Ländle freut sich über jede Postkarte, die gefunden, frankiert und an das Innenministerium in Wien geschickt wird. Es war letztlich eine Aktion, die im ganzen Land Aufmerksamkeit erregen und zum Mitdenken, Unterstützen und Mut für die Zukunft auffordern wollte.
Anlass für das Engagement, war die zunehmende Zahl an negativen Asylbescheiden an geflüchtete Menschen aus Afghanistan, dem Irak, Somalia – Länder, in denen seit vielen Jahren Krieg, Terrorismus, kriegsähnliche Zustände mit täglich wechselnder Bedrohungslage herrschen. Nach dem im letzten Jahr geschlossenen Rückschiebeabkommen der EU mit der Regierung Afghanistans mit pauschaler finanzieller „Belohnung“, sind europaweit die Abschiebungen nach Afghanistan gestiegen. Zudem stieg und steigt der Druck der Behörden auf die sogenannte „freiwillige Rückkehr“, wie Betroffene und ihr Begleitpersonen glaubhaft berichten, fast aufs Unerträgliche.